Wenn Stress krank macht
Stress gehört zum Leben dazu – der englische Ausdruck für „Druck“ oder „Anspannung“ beschreibt den Zustand, den jeder von uns mit Sicherheit kennt. Bei Stress wird der Mensch durch äußere oder innere Reize und Belastungen beansprucht, was sich auf die Psyche auswirken und letztendlich sowohl als positiv als auch als negativ empfunden werden kann. Positiver Stress kann sogar richtig nützlich sein: Er erhöht unsere Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm dabei zu schaden.
Stress wird erst belastend, wenn er häufig und dauerhaft auftritt und wir ihn weder körperlich noch psychisch ausgleichen können. Wenn wir dieser Art von Stress zu viel ausgesetzt sind, leidet die Gesundheit: Stress wirkt sich auf die Psyche genauso aus wie auf die Befindlichkeit des Körpers und kann zu leichten sowie schweren Krankheiten führen.
Stress als Krankheitsursache
Die nervliche Belastung in unserer Gesellschaft ist ein großes Thema. Was viele nicht wissen: Gesundheitsexperten sind sich einig, dass bei ca. 80 Prozent aller Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen Stress eine maßgebliche Rolle spielt.
Stress kann durch viele psychosoziale Faktoren hervorgerufen werden, zum Beispiel
- Tod oder Krankheit von nahestehenden Mitmenschen
- Krankheiten und Schmerzen, eigene und von Angehörigen
- (chronische) Beziehungsprobleme
- Umbruchsphasen
- Seelische Probleme und unterschwellige Konflikte
- schwerwiegende Ereignisse (z.B. eine anstehende Operation oder Prüfung)
- Überlastung am Arbeitsplatz
- Perfektionismus und überhöhte Ansprüche an sich selbst
- Große Verantwortung usw.
Stresssymptome zeigen sich allerdings auch bei einseitiger körperlicher Belastung, zu langem Sitzen und Schlafentzug. Welche Stressursachen auf unsere Patienten zutreffen, ermitteln wir gemeinsam mit Ihnen in ausführlichen Vorgesprächen.
Wenn sich dieser physisch-psychische Stressdruck nun verstärkt, kann er großen gesundheitlichen Schaden anrichten: Stress hat Einfluss auf den Ausbruch von Erkältungskrankheiten und Verdauungsbeschwerden, führt zu Rückenschmerzen und gilt als (Mit-) Verursacher von Übergewicht. Studien zufolge ist Stress auch Risikofaktor für Herzkrankheiten.
Stress verschlimmert Krankheiten – ein Kreislauf
Ist bereits eine Erkrankung aufgetreten – stressbedingt oder nicht –, kann dies wiederum zu „neuem“ Stress führen. Die Gesundheitsbeeinträchtigung, zahlreiche Arztbesuche und der Versuch, trotz Krankheit den Alltag zu bewältigen, resultieren in einer Krisensituation, auf die unser Körper automatisch mit Stresssymptomen reagiert. Dadurch werden wir weiter geschwächt und zögern den Heilungsprozess hinaus. Chronische und schwerwiegende Krankheiten sind also Stressfaktoren und Stress selbst ist ebenfalls Krankheitsfaktor – ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
Da jeder Mensch stressempfindlich und damit potentiell empfänglich für stressbedingte Erkrankungen ist, betrifft diese Thematik uns alle. Allerdings ist die individuelle Widerstandsfähigkeit eines jeden Menschen, auch Resilienz genannt, gegen Stress sehr unterschiedlich und hängt vom Mind-Body-Typus ab. Es lässt sich feststellen, dass es weniger stressempfindliche Persönlichkeiten gibt und solche, die sich verstärkt von Stress beeinflussen lassen.
Somit sollten wir präventiv auf unsere Gesundheit und den Stress-Ausgleich bzw. die Balance von Anspannung und Entspannung achten oder im Fall von bereits eingetretenen Erkrankungen überlegen, ob Stress nicht der Auslöser sein könnte. Im Zentrum Dr. med. Angeli Neter legen wir im Rahmen der integrativen Stressmedizin ein besonderes Augenmerk auf diese Thematik.
Stressmedizin: Stress erkennen und behandeln
Unser Bereich der integrativen Medizin hat eine zentrumseigene Form der Stressmedizin konzipiert, die auf der langjährigen medizinischen Erfahrung von Dr. med. Angeli Neter beruht. Diese Medizinform setzt sich aus der Diagnostik sowie der Therapie von Stress und stressbedingten und stressabhängigen Erkrankungen zusammen.
Obwohl Stress in zahlreichen Fällen verantwortlich für den Ausbruch von schweren und chronischen Krankheiten ist, wird er oft nicht als Auslöser bzw. Verstärker der Erkrankung identifiziert. Mithilfe von modernster, schulmedizinischer Technik sind wir in der Lage, Stress als Auslöser oder Verstärker von Erkrankungen zu bestätigen und anschließend mit Therapiemaßnahmen darauf zu reagieren, sofern wir ihn bei Patienten vermuten.
Dabei greifen wir auf spezielle Indikatoren wie Laborwerte, Tests und Untersuchungen zurück. Einer davon ist ein Messverfahren der Herzfrequenzvariabilität, genannt HRV. Auch die Bestimmung des Mind-Body-Typus ist Teil der stressmedizinischen Diagnostik, da er verrät, wie viel Stress wir vertragen und wie wir damit umgehen können.
Im Zentrum Dr. med. Angeli Neter legen wir im Rahmen der integrativen Stressmedizin ein besonderes Augenmerk auf diese Thematik. Hier bieten wir Ihnen ein umfangreiches und personalisierbares, ärztliches Behandlungsprogramm, das aus zahlreichen Komponenten und Modulen besteht.
Bei folgenden Erkrankungen oder Störungen der Gesundheit spielt Stress eine bedeutende Rolle:
- Bluthochdruck
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Rückenschmerzen
- Depressionen
- Verdauungsstörungen
- Chronische Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Asthma
- Burnout-Syndrom
Stressmedizinische Therapie und Kur
Wir bieten Ihnen ein umfangreiches und auf Ihre persönlichen Belange abgestimmtes, ärztliches Behandlungsprogramm, das aus zahlreichen Komponenten und Modulen besteht. Im Rahmen der SES-Stressreduktion beispielsweise kombinieren wir bei dieser Therapie über einen Zeitraum von bis zu einem Monat mehrere Vorgespräche und Empfehlungen, Untersuchungen, körperliche und mentale Übungen. Auch eine Kur ist möglich, die in Form von mehrteiligen Einzelbehandlungen in unseren zentrumseigenen Räumlichkeiten auf der Liege stattfindet. Dabei setzen wir je nach Fall auch auf eine Kombination aus westlichen naturheilkundlichen und fernöstlichen Methoden. Auch ernährungs- und bewegungsmedizinisch thematisierte Empfehlungen stehen auf dem Behandlungsplan.
Begleitend dazu nehmen Sie an Kursen und Seminaren teil, um die Nachhaltigkeit der Behandlung zu gewährleisten und darüber hinaus Grundwissen zur Vorbeugung erlangen. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Grundlagen der Meditation, Healing Yoga sowie körperliche und mentale Übungen zur Entspannung und Lösung von Blockaden.
Gemeinsam mit Ihnen entscheiden wir, wo wir Behandlungsschwerpunkte setzen werden und definieren zu Beginn der Behandlung Etappenziele, die Sie treppenartig zum Ziel der optimalen Gesundheit führen.